Neustadt/WN. Während Internetkriminalität ein Dauerbrenner bleibt, scheint sich die Situation bei Wohnungseinbrüchen langsam zu bessern. Welche Maßnahmen maßgeblich vor Einbrechern schützen, erfuhr die CSU-Kreistagsfraktion beim Besuch der Polizeidienststelle. Dort werden demnächst auch personell Weichen gestellt.
24 Wohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Neustadt schlagen im Jahr 2015 in der Kriminalstatistik zu Buche. Immerhin sechs Fälle konnten geklärt werden, insbesondere dank DNA-Spuren, die an den Tatorten gesichert wurden. Im Jahr 2016 haben Einbrecher bislang zwölfmal zugeschlagen, wovon ein Täter ermittelt werden konnte.
Schön langsam merkt man, dass die Bevölkerung sensibler reagiert,
sagte stellvertretender Inspektionsleiter Stefan Moller beim Informationsgespräch mit der CSU-Kreistagsfraktion. „Die beste Alarmanlage ist ein aufmerksamer Nachbar“, betonte Moller. Die tatsächliche Aufklärungsquote sei vielleicht sogar noch besser. „Wir erwischen die meisten der Täter. Die Frage ist, ob man nachweisen kann, was sie vorher schon alles gemacht haben“, schätzt der Fachmann, der seit August diesen Jahres als Vertreter von Dienststellenleiter Werner Hanauer fungiert. Auch die verstärkte Aufklärungsarbeit der Polizei trage Früchte. Beim Einbau neuer Fenster würden die Hauseigentümer etwa auf möglichst einbruchssichere Fenster achten. Einen Zusammenhang mit den Sperrmüllabfuhrzeiten, nachdem sich Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht erkundigte, sieht Moller indes nicht. Nur bei einfachen Diebstählen sei eine Deliktshäufung auszumachen.
Neuer Inspektionsleiter ab 2018
Die CSU-Politiker zeigten sich zufrieden mit der Arbeit der Ordnungshüter. Bürgermeister und Kreistagsfraktionsvorsitzender Stephan Oetzinger sprach von einem „positiven Echo“ aus der Bevölkerung und der Neustädter Rathauschef Rupert Troppmann lobte die starke Präsenz: „Was ganz wichtig ist, ist dass die Polizei präsent ist. Das zeigt Wirkung. Das ist ganz klasse!“ Lob gab es auch in umgekehrter Richtung. „Wir können uns mit allen Anliegen an Sie wenden und das freut uns“, bestätigte Hanauer, der am 31. Dezember 2017 seinen letzten Arbeitstag vor der Versetzung in den Ruhestand haben wird. Seine Stelle wird bayernweit ausgeschrieben werden.
Mit den zur Verfügung stehenden Beamten können wir wirklich guten Dienst leisten,
betonte der Inspektionsleiter, der den relativ jungen Altersdurschnitt seiner Beamten von 43 Jahren hervorhob. Der Frauenanteil betrage 19 Prozent.
Nur wenig Delikte bei Asylbewerbern
Bei der Kriminalstatistik, die alle bearbeiteten Vorgänge erfasst, bleibt die Zahl auf dem Niveau der Vorjahre. Nach 1117 Fällen in 2014 und 1015 Vorgängen in 2015, zählten die Statistiker bislang 1113 Vorgänge. Die Aufklärungsquote liegt bei 72,8 Prozent. Ein Dauerbrenner bleibe dabei das Thema Internetkriminalität. Nach vier Verkehrstoten im Vorjahr verstarben 2016 drei Menschen auf den Straßen im Inspektionsgebiet. Im Bereich der Asylbewerber – insgesamt gibt es 37 Unterkünfte im Inspektionsgebiet – gäbe es fast ausschließlich kleinere Streitigkeiten untereinander. Positiv mache sich dabei im Unterschied zu Großstädten die dezentrale Unterbringung bemerkbar. Im Schnitt leben zehn Asylbewerber in einer Unterkunft.