Vohenstrauß. Der Landkreis ist sich als Eigentümer historischer Gebäude seiner Verantwortung bewusst und startet mit der Sanierung des alten Forstamtes in Vohenstrauß. Die CSU-Kreisräte um Fraktionschef Dr. Stephan Oetzinger machten sich vor Ort ein Bild, die Zulassungsstelle und die Volkshochschule sollen die neuen Nutzer des denkmalgeschützten Gebäudes sein.
„Wir bekennen uns zu unseren Außenstellen in Eschenbach und in Vohenstrauß, sie sollen in den kommenden Jahres in neuen „historischen Gebäuden“ untergebracht werden“, bekräftige Dr. Stephan Oetzinger den Willen der CSU-Kreistagsfraktion. In Vohenstrauß ist es das alte Forstamt, das vorher als Marstallgebäude der Friedrichsburg diente, in Eschenbach das alte Landratsamt am Karlsplatz.
Dass in Vohenstrauß ein größerer Aufwand notwendig ist führte Kreisbaumeister Werner Kraus den CSU Räten vor Augen.
Barrierefreiheit in historischem Gebäude
Bis ins 16. Jahrhundert gehen die Grundmauern des Nebengebäudes der Friedrichsburg zurück. Als Forstdienststelle diente es in etwa ab 1900, nun steht es sei 40 Jahren leer und bietet wahrlich keinen repräsentativen Anblick im Ensemble der Burg. Bei der Begehung des Hauses wies Kreisbaumeister Kraus auf die Entwicklungen und frühere Umbauten hin, Rätsel gebe der tieferliegende Stallbereich auf. Mit bereits durchgeführten Unterfangungs- und Trainagearbeiten wurden die Mauern des Forstamtes und die Gebäudesubstanz gesichert. Mit einem Aufzug soll das Gebäude künftig auf allen Ebenen barrierefrei und behindertengerecht zugänglich gemacht werden.
Neues Leben für altehrwürdiges Ensemble
Überlegungen des Architekten sehen die Aufteilung für die Zulassungsstelle, und die Volkshochschule mit Büro und Unterrichtsräumen vor, auch wird ein Raum für den Veterinär geschaffen. Über 500 Quadratmeter Nutzfläche stehen dann zur Verfügung. Kraus verschweigt auch nicht, dass die Kosten für die Sanierung wesentlich höher als in Eschenbach liegen werden, Zahlen will er noch nicht nennen.
Wenn nicht wir, die öffentliche Hand, wer dann soll derartige Gebäude sanieren?
unterstreicht Landrat Andreas Meier das Vorhaben. Der Landrat begrüßt dabei die Bereitschaft der Städte zur Kooperation. „Die Stadt Vohenstrauß und ihre Bürger sind im Boot“ hebt Bürgermeister Andreas Wutzlhofer hervor, „wir freuen uns wenn Leben in das alte Ensemble gebracht wird“.
Baubeginn im Jahr 2019
Für ihn hat das alte Forstamt doppelte Bedeutung, da er als Sohn des ehemaligen Forstdirektors sechs Jahre dort zuhause war. Wutzlhofer zeigt seinen Kollegen auch die Räume seiner Kindheit. Auch für das Gebäude an der Wernberger Straße, wo jetzt Zulassungsstelle und Volkshochschule untergebracht sind, hat Wutzlhofer schon eine Nutzung parat. Die Stadt will es kaufen und neuen Wohnraum schaffen. 2018 sollen nun die Förderanträge und die Planung für die große Sanierungsmaßnahme des Forstamtes auf den Weg gebracht. Verschiedene Fördertöpfe gilt es dabei anzuzapfen. 2019 rechnen die CSU-Kreisräte frühestens mit dem Baubeginn.
Text und Bilder: Gerald Morgenstern