Neustadt/WN. „Wenn alle Behörden so eng mit der kommunalen Ebene zusammenarbeiten würden, wäre vieles einfacher“, lobte CSU Kreistagsfraktionsvorsitzender Stephan Oetzinger die „hervorragende Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Neustadt“. Im Rahmen eines jährlichen Besuchs bedankten sich die CSU Kreisräte bei den Polizeibeamten für deren Arbeit. Probleme bereitet die rasant steigende Internetkriminalität.
„Für uns als Polizeiinspektion ist es eine Ehre, wenn so viele Mandatsträger zu uns kommen. Es ist beruhigend, wenn man weiß, dass die politische Ebene hinter uns steht“, sagte stellvertretender Inspektionsleiter Stefan Moller. Der Personalstand der Inspektion ermögliche die Bewältigung aller anfallenden Aufgaben. Die Ruhestandsversetzungen könnten durch neue Kollegen ausgeglichen werden. Dabei würden inzwischen ebenso viele weibliche wie männliche Beamte neu eingestellt. „Inzwischen können junge Kollegen auch direkt von der Bereitschaftspolizei in die Inspektion kommen“, sagte Moller. Mehrere Jahre Dienst in Ballungszentren seien nicht mehr obligatorisch.
Wohnungseinbrüche weiterhin ein Problem
Die Kriminalitätsraten lägen im Jahr 2017 voraussichtlich in etwa auf Vorjahresniveau. Die Aufklärungsquote konnte indes sogar leicht gesteigert werden. Ein Schwerpunktthema blieben weiterhin Wohnungseinbruchsdiebstähle. Insbesondere ein Wohngebiet im westlichen Inspektionsbereich war gleich mehrmals betroffen. Dennoch habe sich einiges zum Positiven hin bewegt. Nachbarn seien spürbar wachsamer und würden verdächtige Beobachtungen vermehrt bei der Polizei melden. Auch der starke Kontrolldruck durch die Polizeibehörden könne als Grund für rückläufige Fallzahlen angesehen werden.
Null Fälle werden wir nie erreichen,
sagte Moller. Einzelfälle, etwa im Rahmen von Beschaffungskriminalität, würden sich nicht völlig ausschließen lassen.
Rasante Entwicklung bei Internetkriminalität
„Internetkriminalität nimmt in allen Formen zu“, bedauerte Moller. Die Methoden würden sich so rasend schnell fortentwickeln, dass der Gesetzgeber nicht hinterherkomme. Die Neustädter Inspektion versucht mit einer speziell geschulten Beamtin, die sich ausschließlich mit dieser Thematik befasst, der Entwicklung entgegenzuwirken. Um den Tätern die Stirn bieten zu können, müssten die Ermittlungen jedoch weltweit koordiniert werden. „Kein großes Thema“ im Inspektionsbereich sei dagegen die Drogenkriminalität. Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht sieht darin einen Beweis für funktionierende Familien- und Vereinsstrukturen. „Das sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Anfälligkeit junger Menschen für Drogen zu vermeiden“, ist Rupprecht überzeugt.
Sichere Faschingsparty
Unproblematisch verliefen auch der Faschingszug und die After-Zug-Party mit tausenden Gästen. Insbesondere der beauftragte Sicherheitsdienst leiste sehr gute Arbeit. Einzelne Vorfälle habe es lediglich in den Übergangsbereichen, also außerhalb des Festgeländes gegeben. Die Beamten würden ihren Einsatzplan im kommenden Jahr entsprechend anpassen. Helmut Franz, an der Inspektion für den Bereich Straßenverkehr zuständig, berichtete von leicht rückgängigen Zahlen bei Unfällen und Verletzten.
Teure Unfälle
Die Höhe der Sachschäden würde dagegen bedingt durch höherwertige Fahrzeuge ansteigen. Ein besonders schwerer Fall von Fahrerflucht mit einem toten Radfahrer in Weiherhammer habe durch die gute Zusammenarbeit aller Inspektionen und dem notwendigen Quäntchen Glück aufgeklärt werden können.
Im Großen und Ganzen zufrieden,
lautet das Fazit zu den neuen, blauen Uniformen. Die alten Exemplare landen überdies nicht auf dem Müll. Sie werden in einer Behindertenwerkstatt in Bayern bestmöglich recycelt.
Bild und Text: Benedikt Grimm