Weiden. Die Errichtung der Integrierten Leitstelle (ILS) ist eine wesentliche Verbesserung im Rettungs-Alarmierungsdienst und ein Musterprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit. Dies resümierten die CSU-Kreisräte mit ihrem Vorsitzenden Stephan Oetzinger in der Leitstelle in Weiden, wo ihnen die Aufgaben des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Nordoberpfalz vorgestellt wurden.
112 – „Unfall, Brand, Schmerz, Kummer? Im Notfall gibt´s nur eine Nummer“ – wie über diese Nummer schnelle Hilfe alarmiert wird, wurde der CSU-Fraktion mit Landrat Andreas Meier und dem Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht erläutert. Der Geschäftsleiter des ZRF Alfred Rast legte dar, dass Landkreis und kreisfreie Städte Aufgabenträger des Rettungsdienstes und der Feuerwehralarmierung sind. Die Kosten der ILS werden von den Sozialversicherungsträgern und den Verbandsmitglieder getragen. 45 Prozent entfallen auf den Landkreis Neustadt an der Waldnaab, 35 Prozent auf Tirschenreuth und 20 Prozent auf Weiden.
„Weißer Fleck“ auf Landkarte beseitigt
Tirschenreuth und Neustadt betreiben beim ZRF darüber hinaus eine Taktisch Technische Betriebsstelle für den Digitalfunk (TTB). Neun Rettungswachen mit neun Rettungswägen für den Regelbedarf und 14 für den Sonderbedarf gibt es beim bodengebundenen Rettungsdienst. Seit 2011 ist der Rettungshubschrauber in Latsch stationiert und deckt den bislang weißen Fleck bis zur tschechischen Grenze ab. Herbert Putzer, der Leiter der ILS, wertete den Hubschrauber als wesentliche Verbesserung aber nicht als Allheilmittel. Sieben Notarztstandorte, Wasserwacht und Bergwacht zählen weiter zum ZRF Nordoberpfalz.
Gesetz gibt zwölf Minuten
In spätestes zwölf Minuten nach dem Ausrücken eines qualifizierten Rettungsmittels müsste dieses nach der gesetzlichen Vorgabe beim Hilfesuchenden sein. Sollte dies in einem Gemeindegebiet in vielen Fällen überschritten werden, müsse gegebenenfalls eine Verlagerung der Rettungswache stattfinden, begründeten Rast und Putzer Neustrukturierungen wie beispielsweise in Vohenstrauß. In der Leitstelle, die über sechs Einsatzleitplätze verfügt, gingen Alfred Rast und Herbert Putzer auf die Arbeit der Disponenten ein. Die Disponenten verfügen über die gleiche Ausbildung wie im Rettungswagen oder im Feuerwehrdienst. Zwischen 150 bis 220 Einsätze würden täglich über die ILS koordiniert.
Text und Bild: Gerald Morgenstern