Neustadt/WN. Um das wichtigste und günstigste Lebensmittel, das Wasser, drehte es sich bei der CSU-Kreistagsfraktion. Für einen Cent erhalten die Abnehmer der Steinwaldgruppe knapp 12 Liter qualitativ hochwertiges Trinkwasser. Seit mittlerweile fünf Jahrzehnten versorgt der Zweckverband Steinwaldgruppe Gemeinden in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth. Landrat Andreas Meier, Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger und die Kreisräte informierten sich bei Geschäftsführer Bernhard Eigner.
Die Versorgung von Gemeinden im Steinwald, die Ende der 1960er Jahre mit Wasserengpässen zu kämpfen hatten, war das eigentliche Ziel bei der Gründung des Zweckverbandes. Daher fiel die wegweisende Entscheidung der beiden Landkreise, einen gemeinsamen Wasserversorger ins Leben zu rufen, der seither als kleinster Fernwasserversorger Bayerns besteht. „Derzeit beschäftigt die Steinwaldgruppe elf Mitarbeiter, davon drei in Teilzeit, was als sehr schlanker Personalkörper angesehen werden kann,“ so Eigner. Dies sei insbesondere deshalb möglich, weil die Steinwaldgruppe nur Gemeinden mit Wasserlieferungsverträgen versorge, keinen Bürger direkt.
Beachtliche Bilanzsumme
Mittlerweile versorgt der Zweckverband insgesamt 34 Gemeinden in den Mitgliedslandkreisen, davon 22 im Landkreis Neustadt, zwölf im Landkreis Tirschenreuth.
In diesem Jahr werden wir die 3 Millionen Kubikmetergrenze bei den Wasserlieferungen knacken,
erklärte Eigner, worauf man stolz sei. Zu den größten Abnehmern zählten der Wasserzweckverband Mantel-Weiherhammer, gefolgt von der Gemeinde Altenstadt/WN und der Stadt Vohenstrauß. Auch die Bilanzsumme der Steinwaldgruppe mit über 23 Millionen Euro im Jahr 2016 ist beachtlich.
„Eine zentrale Aufgabe ist die langfristige Sicherung unserer Gewinnungsgebiete um damit die Sicherstellung der Versorgung der angeschlossenen Gemeinden mit qualitativ hochwertigem Wasser,“ führte Eigner aus. Dazu bestehen derzeit zwei Schöpfungsgebiete im Bereich Öd und in Neuersdorf.
Ringschluss als Zukunftsprojekt
Zudem habe man in den letzten Jahren große Erfolge im Bereich Energieeinsparung erzielen können. Als wichtigstes Zukunftsprojekt der Steinwaldgruppe nannte Eigner den Ringschluss zwischen dem sogenannten Nordverbund der Steinwaldgruppe und dem Südverbund, der durch eine rund 10 Kilometer lange Leitung zwischen dem Hochbehälter in Etzenricht und dem Pumpwerk in Pirk geschaffen werden soll. „Des Weiteren wollen wir eine Verbindung vom Wasserwerk Oed zum Hochbehälter Frodersreuth schaffen und bestehende Asbestzementleitungen sanieren,“ so Eigner.
CSU gegen Privatisierung
Insgesamt stünden somit Investitionen von rund 15,4 Millionen Euro an. Landrat Andreas Meier, zugleich stellvertretender Vorsitzender der Steinwaldgruppe, sieht den Verband gut aufgestellt für die Zukunft. Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger lobte die Arbeit der Steinwaldgruppe:
Sie ist ein Segen für unsere Region
betonte Oetzinger. Die CSU stelle sich gegen jegliche Privatisierung im Bereich der Wasserversorgung, da diese klar in kommunale Hand gehöre. Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Josef Fütterer bemerkte, dass sich die Landwirte ihrer wichtigen Rolle und Verantwortung beim Grundwasserschutz bewusst seien.
Text und Bild: Gerald Morgenstern