Flossenbürg. Rund 140 Dauercamper, manche schon in der dritten Generation, ein idyllisch gelegener Badeweiher, viel Wald und viel Ruhe – eigentlich perfekte Voraussetzungen für eine florierende Freizeitoase. Dennoch stand die Zukunft des Naherholungszentrums Gaisweiher auf der Kippe.
Die Holzterrasse der Gaststätte ist mit vielen zusätzlichen Ständern provisorisch gestützt. Wegen Einsturzgefahr kann sie nicht mehr genutzt werden. Spätestens als die ersten Heizkostenrechnungen im Briefkasten lagen, warfen in der Vergangenheit die Pächter das Handtuch. Die energetische Sanierung des Zentralgebäudes steht jetzt als erste Maßnahme eines umfassenden Zukunftskonzeptes für die Freizeitanlage am Gaisweiher an.
Das ist wirklich ein Konzept mit Köpfchen, das zukunftsfähig ist,
lobte CSU-Kreistagsfraktionschef Stephan Oetzinger bei einer Besichtigung mit den Fraktionskollegen. Erster Bürgermeister Thomas Meiler erläuterte den Kreisräten die geplanten Maßnahmen. Ein Kindermatschplatz, eine Pirateninsel und ein Kletterfelsen sollen für ein zeitgemäßes Freizeiterlebnis sorgen. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf 2,3 Millionen Euro.
Hohe Förderquote
Dank Fördergeldern aus drei verschiedenen Programmen mit Fördersätzen zwischen 30 und 80 Prozent verbleiben für den Kommunalbetrieb lediglich 800.000 Euro, die aus eigenen Mitteln bestritten werden müssen. „Ich möchte mich bei der Kreistagsfaktion bedanken, ohne deren Unterstützung wir das nicht geschafft hätten“, betonte Bürgermeister Meiler. „Der Landkreis hat die Rückbauverpflichtung der Gemeinde finanziell abgelöst“, erläuterte Landrat Andreas Meier. Die Gemeinde hatte sich notariell verpflichtet notfalls auf eigene Kosten den Rückbau des Zentralgebäudes vorzunehmen.
Weiterhin kostenlos baden
Kleinere Schwierigkeiten habe es etwa bei der Förderzusage für die Kegelbahn gegeben. Mit mehreren Seiten musste begründet werden, warum diese für eine ländliche Region sehr wichtig sei. „Bei schlechtem Wetter sind wir darauf angewiesen“, erklärte der Gemeindechef. In Planung ist außerdem eine Seebühne, die gleichzeitig als Liegeplatz und eventuell als Anlegestelle für Tretboote genutzt werden könnte. Sollte es zu unvorhergesehenen Kostensteigerungen kommen, würde diese Maßnahme aber wegfallen. Wichtig sei der Gemeinde gewesen, dass der Badebereich weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann.
Abriss verhindert
Der neue Pächter, ein gebürtiger Konnersreuther, der die Campinggäste momentan mit Gerichten aus seiner Privatküche verköstigt, sei acht Jahre lang als Küchenchef in Kanada tätig gewesen. In die Anlage habe er sich auf den ersten Blick verliebt. Der Camper-Verein leiste durch viele Arbeitsstunden einen großen Beitrag. „Das war ein langer Prozess bei dem alle Beteiligten gut zusammengewirkt haben“, zeigte sich Meiler zufrieden. Die Alternative wäre der Abriss gewesen.