Oberfahrenberg. „Stirbt die Biene, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Mit dem Zitat von Albert Einstein fasste Kreisrat Dominik Baschnagl die Begründung für den Antrag der CSU-Kreistagsfraktion zusammen, künftig landkreiseigene Grün- und Freiflächen bienenfreundlich zu nutzen.
Heimische Bienen sind wertvoll für Mensch und Natur. Von der Bestäubung von Bienen hängen wichtige landwirtschaftliche Erträge im Pflanzen-, Garten- und Obstbau ab. Viele Kulturpflanzenarten sind auf den Blütenbesuch durch Bienen angewiesen. Größte Bedrohung für die heimischen Bienen stellt die eingeschleppte Varroa-Milbe dar, deren Bekämpfung bereits angegangen wird. Jedoch auch der intensive Ackerbau, der Rückgang von Wiesenflächen und von Ackerrandstreifen sowie das Verschwinden von Feldgehölzen und Weidenbepflanzung stellen weitere Bedrohungen dar. Dominik Baschnagel erläuterte die Thematik und erntete von BBV-Kreisobmann Josef Fütterer, den Landwirten in der Fraktion und auch von Kreisrat Max Müllhofer, der selbst als Hobby-Imker tätig ist, Zustimmung.
Landkreiseigene Flächen sollen aufblühen
Ein entsprechender Antrag der diesen Bedrohungen entgegenwirkt, soll in den Kreistag eingebracht werden. Ab dem Jahr 2016 sollen die landkreiseigenen Grün-, Frei- und Ausgleichsflächen sukzessive einer bienenfreundlichen Nutzung zugeführt werden. Maßnahmen dazu können unter anderen sein, dass so genannte Grünflächen durch Wiesenblumenflächen (blütenreiche Saaten, Feldgehölze oder Weidenbepflanzung) ersetzt werden und ein angepasster Bewirtschaftungsmodus gewählt wird.
Nach und nach bienenfreundlicher
Hinweise dazu kann die Untere Naturschutzbehörde geben, welche in diesem Zusammenhang um Stellungnahme gebeten wird. Ein Haushaltsansatz soll nach der entsprechenden Anhörungen von Experten gebildet werden, stimmten auch Landrat Andreas Meier und Fraktionschef Stephan Oetzinger zu. Ziel des Antrages ist es nicht, binnen eines Jahres alle Flächen sofort so umzusetzen, sondern diese nach und nach einer bienenfreundlichen Nutzung zuzuführen. Im Jahr 2016 soll aber ein entsprechendes Signal durch größere Maßnahmen gegeben werden. Ein Antrag an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, was auch auf die Optimierung der Bienenweide abzielt, soll geprüft werden. Einstimmig hielten die CSU-Kreisräte bei ihrer Sitzung fest den Antrag einzubringen und zu unterstützen.
Text und Bild: Gerald Morgenstern