Steinberg am See. Es ist eine „kugelrunde Geschichte“, das Oberpfälzer Seenland mit der größten begehbaren Erlebnisholzkugel der Welt. Die CSU Kreistagsfraktion mit Landrat Andreas Meier holte sich im Nachbarlandkreis in Steinberg am See Anregungen für mögliche „touristische Leuchtturmprojekte“ in NEW.
700 Meter führt der barrierearme Aufstieg zur Aussichtsplattform der 40 Meter hohen Erlebniskugel. Von dort reicht der Blick weit über die Seenlandschaft. Einen Einblick in das touristische Angebot und den Zweckverband Oberpfälzer Seenland gab den CSU-Kreisräten und ihren Mandatsträgern Geschäftsführerin Verena Danner. In der Kugelwirtschaft zeigte sie am prämierten Imagefilm wie sich die Flächen des einstigen Braunkohletageabbaus entwickelt haben. Wasser, Sport, Natur, Radeln, Wandern, Kultur, Genuss und vieles mehr preist der Zweckverband an. Die Einrichtungen vom Badestrand über Wasserski, Segelzentrum, Inmotion-Erlebnispark bis zur gigantischen Holzkugel seien von unten gewachsen und werden durch private Investoren betrieben.
Die Strukturen haben sich touristisch gut entwickelt,
sagt Verena Danner. Inzwischen rechnen die Verantwortlichen mit 100.000 bis 150.000 Besuchern pro Jahr mehr, die sich auch auf den weiteren Oberpfälzer Wald verteilen werden. Die Gemeinden, die Stadt Schwandorf, der Landkreis und der Bezirk sind die Träger des Zweckverbandes. Werbung und Vermarktung seien wichtig und würden auf Messen sowie im Tourismusverband Ostbayern vorangebracht, so Verena Danner, die auch das Markenrelaunch „NEW“ des Landkreises lobte.
NEWSeenland am Freizeitsee Dießfurt?
Ein mögliches „NEWSeeland“ am Freitzeitsee Dießfurt brachte Kreisrat Gerald Morgenstern ins Spiel. Es sei die Idee von Altlandrat Simon Wittmann vor Jahren gewesen, die vielen kleinen Kiesweiher zu einer großen Fläche zusammenzufassen und dann freizeitmäßig zu betreiben. Die Fläche sei nun ausgebeutet und der Badeweiher habe bereits einen riesigen Zuspruch, jedoch auch Probleme. Kreisrat und Pressaths zweiter Bürgermeister Max Schwärzer zeigte bei der Klausur die Bemühungen der Stadt auf, das Gelände zu erwerben, das sich im Besitz der bayerischen Staatsforsten befindet. 2010 wurde für den See ein Konzept “Freizeitsee und Golfplatz“ mit Ideenspiel und Bürgerbeteiligung vorgestellt. Neben Wald- und Naturschutzzonen waren Gastronomie, Hotel, Camping, Baden, Segeln- und Surfen vorgesehen. Die Anlage eines Golfplatzes scheiterte damals schon am Flächenbedarf. In interkommunaler Zusammenarbeit mit Grafenwöhr und Schwarzenbach schloss Pressath einen Nutzungsvertrag. Dieser wurde mit dem gescheiterten Kauf vom Staatsforst nun 2017 aufgelöst. Bei der jetzigen freien Nutzung des Sees ist vor allem der anfallende Müll das Problem.
Touristisches Leuchtturmprojekt
Der Landkreis habe sich jedenfalls das Vorkaufsrecht für den Freizeitsee Dießfurt gesichert. Auch die Anpassung und den Aufbau auf der Grundlage des bereits erstellten Konzepts halten die CSU-Kreisräte für möglich. Ein touristisches Leuchtturmprojekt auch mit überregionaler Bedeutung, könne sich nur gemeinsam mit den beteiligten Kommunen und der Privatwirtschaft entwickeln. „Wichtig war für uns am Steinberger See die Anregung, wie man sowas umsetzen kann“, sagte Landrat Andreas Meier. „Das Konzept soll keineswegs kopiert werden, könnte aber für ein ähnliches Projekt im Landkreis Neustadt Pate stehen“, hob der neue Fraktionsvorsitzende Edgar Knobloch hervor.
Text und Bilder: Gerald Morgenstern