Weiden. „Die Klinik AG ist für uns und unsere Region eine richtige und wichtige Lösung“, resümierte CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger nach dem Informationsbesuch am Klinikum. Die CSU-Kreisräte nahmen zusammen mit Landrat Andreas Meier und Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht den Erweiterungsbau mit Palliativstation und Hubschrauberlandeplatz in Augenschein. Vorstand Josef Götz erläuterte die aktuelle Situation.
Vor einem Jahr wurde die neue Notaufnahme fertig, die Sanierung der alten Notaufnahme wird im Herbst abgeschlossen. „Es steht dann die dreifache Fläche zur Verfügung. Wir arbeiten auf höchstem Niveau“, sagte Josef Götz. Auf 43,5 Millionen Euro bezifferte der Vorstand den Erweiterungsbau. Die sechs Stockwerke sind unterirdisch und im 1. Stock an den Hauptkomplex des Klinikums angebunden und beherbergen Lagerräume, Bettenstationen, infektiologische Station und die Palliativstation. Über einen Zentralbereich sind die 14 Patientenzimmer in der Palliativ zu erreichen. die Anordnung im Winkelbau gewährleistet, dass alle Zimmer von der Abendsonne erhellt werden. Die Lichtanlage simuliert den Tagesablauf. Angehörigenzimmer, ein Verabschiedungsraum und ein Raum der Stille ergänzen das durchdachte Konzept.
Umzug der Palliativstation im Dezember
Im Dezember soll der Umzug von Neustadt nach Weiden beginnen. Höchstes Lob zollte Landrat Andreas Meier dem Personal für die Arbeit in der Palliativstation. Zusammen mit Dr. Stephan Oetzinger begrüßte er die adäquate Nachfolgenutzung im Neustädter Krankenhausbau durch ein Hospiz. „Wir sind durch ein akribisches Bau- und Finanzmanagement im Zeitplan“, erläuterte Georg Gollwitzer von der Bauabteilung des Klinikums beim Blick auf die fast fertiggestellte Hubschrauberplattform auf dem Dach des Erweiterungsbaus. Auch US Black-Hawk-Ambulanzhubschrauber können zukünftig dort landen.
Qualifiziertes Personal gesucht
„3,99 Millionen Euro Defizit sind nicht unser Anspruch“ erklärte Josef Götz, den negativen Abschluss der Jahres 2017. „Die letzten vier Jahre mussten wir keine Defizit schreiben“, so Götz weiter. Eingebrochene Leistungen und Umsetzung in der Entgeltordnung nannte Götz als Ursachen. Die Zeichen der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung seien positiv. Auf rund 140 Millionen Euro belaufen sich die Lohnkosten für die aktuell 2030 Mitarbeiter (Ärzte, Pflegepersonal, Angestellte) in der Kilinik Nordoberpfalz AG. „Die Verfügbarkeit von Personal mit den benötigten Qualifikationen wird immer mehr zum limitierenden Faktor“, so Vorstand Götz. „Nicht die Finanzen sondern das Personal beschränkt uns“, ergänzte Landrat Andreas Meier.
Kooperation sichert regionale Gesundheitsversorgung
Josef Götz zeigte die bestehenden Kooperationen mit dem Klinikum St. Marien in Amberg auf. Wirtschaftlichkeit, Leistungsspektrum, Arbeitsplätze und Mitarbeiter und die Unentbehrlichkeit als ausschließlicher regionaler Partner in der Gesundheitsversorgung nannte Götz als Gründe für einen gemeinsamen Weg mit dem Amberger Klinikum. Zielsetzung ist dabei die Sicherstellung einer flächendeckenden und hochwertigen Gesundheitsversorgung für die Bürger in der nördlichen und mittleren Oberpfalz sowie die Sicherung der stationären Gesundheitsversorgung unter kommunaler Trägerschaft.
Text und Bilder: Gerald Morgenstern